Glossar

Willkommen zum ESD-Glossar! Diese Unterseite bietet eine Fülle von Facherläuterungen zu Begrifflichkeiten und Normen, die in der spannenden Welt der Elektronikbranche verwendet werden. Egal, ob Sie ein erfahrener Experte sind oder gerade erst in diese aufregende Industrie eintauchen, dieses Glossar wird Ihnen helfen, die Bedeutung und den Kontext wichtiger Termini zu verstehen. Von Grundlagen wie elektrostatische Aufladung und Widerständen bis hin zu ESD-Modellen werden wir Ihnen helfen, den Überblick zu behalten. Darüber hinaus werden wir uns mit relevanten Normen und Standards befassen, die in der Elektronikbranche weit verbreitet sind. Tauchen Sie ein in die Welt des Elektronik-Glossars und erweitern Sie Ihr Fachwissen über diese dynamische Branche.



Begriffe

Ableitwiderstand Der Ableitwiderstand ist der Widerstand zwischen einer Elektrode auf der Oberseite einer Einrichtung und dem ESD-Erdungspunkt.
Der Erdableitwiderstand ist der Widerstand zwischen einer Elektrode auf der Oberseite einer Einrichtung und dem Erdpotenzial.
 
Ableitzeit Das Zeitintervall, in welchem ein aufgeladener Körper durch die Verbindung zum Erdpotenzial von einem Anfangswert auf einen Endwert entladen wird, z.B. von 1000V auf 100V.
 
CDM Das Charged Device Model beschreibt die Mechanismen, die bei der Entladung eines aufgeladenen Bauteils auftreten. Durch einen über die Ersatzschaltung definierten Impuls wird die elektrostatische Empfindlichkeit ermittelt.
 
Conductive (leitfähig) Sind Materialien, wenn der Oberflächenwiderstand größer 102 Ohm und kleiner 105 Ohm ist. (nach DIN EN 61340-5-1)
 
Dissipative (ableitfähig) Sind Materialien, wenn der Oberflächenwiderstand größer 105 Ohm und kleiner 1011 Ohm ist. (nach DIN EN 61340-5-1)
 
EBP Earth Bonding Point ist der gekennzeichnete Anschluss für alle ESD-Erdungsmaßnahmen; darf nicht als Schutzleiter verwendet werden.
 
EPA Die Electrostatic Protected Area ist ein mit ESD-Schutzmaßnahmen ausgestatteter Bereich, in dem ESDS ohne elektrostatisches Schädigungsrisiko hergestellt, bearbeitet, verpackt, transportiert oder gelagert werden können.
 
ESD Electrostatic Discharge, ist die elektrostatische Entladung als Potenzialausgleich zwischen aufgeladenen Körpern durch direkten Kontakt oder Überschlag.
 
ESD-Modelle Mit idealisierten Modellvorstellungen wird versucht, reale ESD-Entladungen nachzubilden und Testmethoden zur Ermittlung der Bausteinempfindlichkeit
zu definieren. Die bedeutendsten Modelle sind HBM, CDM und MM.
 
ESDS Electrostatic Discharge Sensitive Device: Bezeichnung für Bauteile oder Baugruppen, die durch elektrostatische Entladungen bei Handhabung, Bearbeitung
oder Transport beschädigt werden können.
 
ESD-Spannungsempfindlichkeit Schädigungsgrenze eines Bauelements gegenüber bestimmten Entladungspulsen der Entladungsmodelle HBM, CDM oder MM.
 
Elektrostatische Aufladung Die Physik versteht darunter ruhende elektrische Aufladungen, welche durch mechanischen Kontakt und anschließende Trennung von Materialien entstehen.
 
HBM Das Human Body Model beschreibt die Mechanismen, die bei der Entladung eines aufgeladenen menschlichen Körpers über ein Bauteil oder eine Baugruppe auftreten. Durch einen über die Ersatzschaltung definierten Impuls wird die elektrostatische Empfindlichkeit ermittelt.
 
Ionisation Durch den Korona-Effekt unter Hochspannung erzeugte positive und negative Ionen neutralisieren elektrostatische Ladungen. Hauptsächlich zur Entladung
von Nichtleitern eingesetzt.
 
Isolator Materialien sind isolierend, wenn der Oberflächenwiderstand größer 1011 Ohm ist.
 
Low Charging Materialien sind schwach aufladbar, wenn sie die Eigenschaft besitzen, sich bei Kontakt und anschließender Trennung bzw. Reibung nicht oder nur unwesentlich aufzuladen.
 
MM Das Machine Model beschreibt die Mechanismen, die bei der Entladung einer aufgeladenen Maschinen- oder Anlagenkomponente auftreten. Durch einen über die Ersatzschaltung definierten Impuls wird die elektrostatische Empfindlichkeit ermittelt.
 
Oberflächenwiderstand Der Oberflächenwiderstand eines Materials ist der elektrische Widerstand zwischen zwei auf der Oberfläche aufgesetzten Elektroden.
Für vergleichende Messungen muss der Abstand der Elektroden angegeben werden.
 
Potenzialausgleich Entstandene elektrostatische Aufladungen müssen sofort gegen Erdpotential (0V) ohne Gefahr für ESDS ausgeglichen werden. Oberstes Ziel des ESD-Schutzes ist, statische Aufladungen nicht entstehen zu lassen.
 
Volumenwiderstand Ist ein Material vollkommen aus leitfähigem Stoff, fließt der Strom im Wesentlichen durch den Körper des Materials. Der Widerstand wird zwischen einer Elektrode auf der Oberseite und einer Gegenelektrode auf der gegenüberliegenden Stelle auf der Unterseite des Materials gemessen.
 
Volumenleitfähigkeit Zeichnet Materialien dadurch aus, dass das gesamte Material ableitfähig ist, und nicht nur die Oberfläche.
 
 


Normen

DIN-Notation VDE-Notation Stand Norminhalt
DIN IEC/TR 61340-1 VDE 0300-1 2021-08 Elektrostatik - Teil 1: Elektrostatische Vorgänge – Grundlagen und Messungen - (IEC/TR 61340-1:2012 + Cor1:2013 + COR2:2017 + AMD1:2020)
DIN EN 61340-2-1 VDE 0300-2-1 2016-07 Elektrostatik - Teil 2-1: Messverfahren – Fähigkeit von Materialien und Erzeugnissen, elektrostatische Ladungen abzuleiten - (IEC 61340-2-1:2015); Deutsche Fassung EN 61340-2-1:2015
DIN EN 61340-2-3 VDE 0300-2-3 2017-05 Elektrostatik - Prüfverfahren zur Bestimmung des Widerstandes und des spezifischen Widerstandes von festen planen Werkstoffen, die zur Vermeidung elektrostatischer Aufladung verwendet werden - (IEC 61340-2-3:2000) Deutsche Fassung EN 61340-2-3:2000
DIN EN 61340-4-1 VDE 0300-4-1 2016-04 Elektrostatik - Teil 4-1: Standard-Prüfverfahren für spezielle Anwendungen – Elektrischer Widerstand von Bodenbelägen und verlegten Fußböden - (IEC 61340-4-1:2003 + A1:2015); Deutsche Fassung EN 61340-4-1:2004 + A1:2015
DIN IEC/TS 61340-4-2 VDE V 0300-4-2 2016-01 Elektrostatik - Teil 4-2: Standard-Prüfverfahren für spezielle Anwendungen – Elektrostatische Eigenschaften von Textilien (IEC/TS 61340-4-2:2013)
DIN EN 61340-4-3 VDE 0300-4-3 2018-10 Elektrostatik - Standard-Prüfverfahren für spezielle Anwendungen - Schuhwerk - (IEC 61340-4-3:2001); Deutsche Fassung EN 61340-4-3:2001
DIN EN 61340-4-4 VDE 0300-4-4 2015-11 Elektrostatik - Teil 4-4: Normprüfverfahren für spezielle Anwendungen – Einordnung flexibler Schüttgutbehälter (FIBC) in elektrostatischer Hinsicht - (IEC 61340-4-4:2012 + A1:2014); Deutsche Fassung EN 61340-4-4:2012 + A1:2015
DIN EN 61340-4-5 VDE 0300-4-5 2019-04 Elektrostatik - Teil 4-5: Standard-Prüfverfahren für spezielle Anwendungen - Verfahren zur Charakterisierung der elektrostatischen Schutzwirkung von Schuhwerk und Boden in Kombination mit einer Person - (IEC 61340-4-5:2004); Deutsche Fassung EN 613404-5:2004
DIN EN 61340-4-6 VDE 0300-4-6 2016-04 Elektrostatik - Teil 4-6: Standard-Prüfverfahren für spezielle Anwendungen – Handgelenkerdungsbänder - (IEC 61340-4-6:2015); Deutsche Fassung EN 61340-4-6:2015
DIN EN 61340-4-7 VDE 0300-4-7 2018-01 Elektrostatik - Teil 4-7: Standard-Prüfverfahren für spezielle Anwendungen – Ionisation - (IEC 61340-4-7:2017); Deutsche Fassung EN 61340-4-7:2017
DIN EN 61340-4-8 VDE 0300-4-8 2015-08 Elektrostatik - Teil 4-8: Standard-Prüfverfahren für spezielle Anwendungen – Schirmwirkung gegen elektrostatische Entladung – Beutel - (IEC 61340-4-8:2014); Deutsche Fassung EN 61340-4-8:2015
DIN EN 61340-4-9 VDE 0300-4-9 2020-06 Elektrostatik - Teil 4-9: Standard-Prüfverfahren für spezielle Anwendungen – Schirmwirkung gegen elektrostatische Entladung – Kleidung - (IEC 61340-4-9:2016); Deutsche Fassung EN 61340-4-9:2016
DIN EN 61340-5-1 VDE 0300-5-1 Beiblatt 1 2017-01 Elektrostatik - Teil 5-1: Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene - Allgemeine Anforderungen - (IEC 61340-5-1:2016); Deutsche Fassung EN 61340-5-2:2016
DIN EN 61340-5-2 VDE 0300-5-2 2019-04 Elektrostatik - Teil 5-2: Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene –Benutzerhandbuch - (IEC TR 61340-5-1:2018)
DIN EN 61340-5-3 VDE 0300-5-3 2016-04 Elektrostatik - Teil 5-3: Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene – Eigenschaften und Anforderungen für die Klassifizierung von Verpackungen, welche für Bauelemente verwendet werden, die gegen elektrostatische Entladungen empfindlich sind - (IEC 61340-5-3:2015); Deutsche Fassung EN 61340-5-3:2015

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